Sonntag, 11. November 2012

sonntags - lesenswert

ich liebe bücher. ich habe sehr viele, zur zeit sind die meisten leider in kartons im keller verpackt und sie fehlen mir doch schon sehr. es gibt nichts besseres für mich, um meinen kopf zu ordnen, als meine bücher zu ordnen. wenn es in meinem kopf ganz wirr ist, dann ist der moment, in dem ich mich (früher) vor mein bücherregal stelle, alle bücher herausräume, große stapel auf dem boden baue, eine kleine hochhausstadt aus büchern. dann sich mitten hinein setzen und anfangen zu sortieren. nach autoren, nach stilrichtungen, nach ländern, selten nach größe und aussehen (das haben sie nicht verdient, solche einfachen kategorien) und wenn sie dann alle wieder im regal stehen, ich jedes einzelne in der hand gehalten habe, einige auf irgend einer seite aufgeschlagen habe und wieder mittendrin war, in ihnen, dann war mein kopf auch wieder geordnet, selten nach größe und aussehen (das hat er nicht nicht verdient).

nun werden sie eine zeitlang im keller liegen und ich kann den moment gar nicht erwarten, wenn ich sie wieder einsortieren kann, wenn ich mich wieder zwischen sie setzen kann.

bis dahin. schlage ich immer mal wieder eines auf, und erzähle euch, warum ich sie mag. die die sich in letzter zeit schon wieder bei mir angesammelt haben.

Siri Hustvedt "Sommer ohne Männer" 2011 by Rowohlt Verlag GmbH

"Meine Antwort an den großen B.  erreichte ihn am Morgen. "Mach mir den Hof."
   Und er, hochromantisch, schrieb zurück: Okay.""

Vielleicht weil es auch mein Sommer ohne Männer war oder weil ich Siri Hustvedt schon immer sehr mochte, ihre bücher, und auch die ihres Mannes. Ich mag ihre Sprache und die Art wie sie mit ihren Heldinnen umgeht. Sie macht es ihnen nicht leicht. Und sie sind nicht immer Heldinnen. Mia, die in diesem Buch die Heldin ist, wird von ihrem Mann betrogen, Nervenzusammenbruch und Flucht zu ihrer Mutter.

Sie geht auf die Suche nach sich, gott sei dank kein plattes "ich mache yoga und lese die kabbala" sondern in ihrem neuen Alltag, mit ihrer Mutter und deren Freundinnen. Im E-Mailverkehr mit ihrer Tochter und ihrem Mann. Ich mag das Augenzwinkern, das so nah an der Wirklichkeit ist. Und der Geschichte Tiefe gibt. Ein schönes Buch, auch wenn man gerade keinen Sommer ohne Männer hat.

m.

2 Kommentare:

  1. Ich lieeeebe Siri Hustvedt. Vor allem "Was ich liebte", und der neue Paul Auster ist auch grandios, finde ich. Liebe Grüße von FRANZ
    http://franz-allesmitliebe.blogspot.de/

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  2. Ui und noch ein Kommentar :-) ihr macht mich sehr glücklich! Liebe FRANZ, oh ja "was ich liebte" ist großartig und der neue Paul Auster liegt schon bereit und wartet darauf verschlungen zu werden :-)

    Ein wunderbares Wochenende dir!
    Liebe Grüße,
    Manon

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