Dienstag, 28. Mai 2013

Ach.

das war dann der mai. wonnemonat und so.
also mai war, und monat auch, nur wo war die wonne?
anscheinend kältester mai, seit 40 jahren.
aber alles auf das wetter schieben ist ja nun auch etwas zu einfach.
Fing so gut an, mit einem wunderbaren surfurlaub in portugal, im drop in bei dani und mac, hier. Also wenn ihr mal einen tollen Urlaub haben wollt, dann hier. Und das Gefühl, das erste mal auf einem surfbrett zu stehen, also im Wasser, getragen von einer welle - unbeschreiblich - 4 sekunden lang ist man der könig der meere (zugegeben, ein ungelenker könig der meere, ziemlich nah am ufer, aber immerhin.)
und dann wundervolle tage in berlin. berlin mal wieder so, wie es mein berlin war. und familie und "knutschtante" sein und die hand des kleinen halten. bei jeder strasse die wir überqueren. am liebsten die ganze zeit nur straßen überqueren, weil man dann seine kleine hand halten darf (sonst kann er ja schon alles vollkommen alleine) und das vertrauen spüren - ich vertraue dir - ich vertraue dir mein kleines leben an, bedingungslos, du wirst mich sicher über die strasse bringen. ich muss dir doch soviel erzählen und so viel entdecken und sehen und hüpfen, da kann ich mich nicht auch noch immer nur auf die strassen konzentrieren, aber ich habe ja dich. ich vertraue dir.

und dann zurück. regen, regen in strichen vom himmel und regen und grau in strichen (oder stichen) im gemüt.
gar keinen antrieb haben. für gar nichts.
und ach.
und die ganze zeit nur denken: ach.
in frage stellen, weil sich dieses "ach" so lauwarm anfühlt.
und ach, welches der fünf angefangenen bücher soll ich zu ende lesen, ach ich schlaf lieber.
und ach, ich wollt mich doch gesund ernähren, aber ach, mc donalds geht auch.
und ach, ich wollte doch weiter gesunden kräutertee trinken, aber ach kaffee geht schneller.
und ach, ich wollte doch weiter sport machen, aber ach, jetzt ins fitnessstudio gehen, zu anstrengend.
und ach, wir wollten doch wandern gehen, aber ach, da liegt ja immer noch schnee und es regnet und was soll man denn dann da oben. bleiben wir unten.
ach, ich wollte doch die urlaubsfotos runterladen, aber ach, das kann ich auch noch später machen.
ach, was soll ich denn jetzt für musik hören, ach, ich weiß nicht. gefällt mir nicht.
so ein lustloses ach. das gelangweilt aus der kehle kommt und kaum einen ton hat, weil es so ach ist.

und dann schleicht sich zwischen die ganzen ach's ein gedanke, eine idee und man ist ganz motiviert und macht und bepflanzt den balkon mit blumen und kräutern und freut sich und setzt sich mitten rein in seine neue kleine grüne oase und denkt sich: ach, ist das schön. ein stimmhaftes, schönes, wonniges ach, so ein genuss ach. und zehn minuten später zieht die sonne zu, dicke graue wolken. und regen. in strichen. und im gemüt macht es wieder einen stich, weil man jetzt nur noch von drinnen die grüne oase anschauen kann und sich denkt, ach ich müsste die blumen giesen, aber ach, es regnet ja eh, das erledigt sich von allein. und das ach ist wieder ganz ohne ton.

und ach ich schau mal auf die wetterprognose, aber ach bis mitte juni bleibt es so. 19 grad, das ist gar nicht sommer, also noch nicht mal in der nähe. und ach, das bleibt wohl so. ach, gott sei dank, hab ich die dicken wollsocken noch nicht in den keller gebracht.

aber kann man dieses tonlose ach, dass ím prasseln des regens untergeht, nur dem wetter zu schreiben?

heute ein sonnentag. und tatsächlich, kam gar kein ach, aber morgen wieder regen, ach.

vielleicht ein bisschen.
also ein bisschen wetter-ach. und ein bisschen ich-ach.

m.